Freitag, 11. Mai 2018

Wasser, Hopfen, Malz und einen Kronkorken mit dem islamischen Glaubensbekenntnis...

von Thomas Heck...

In Zeiten der Islamisierung Europas und der Welt können selbst einfache, gut gemeinte Aktionen nach hinten losgehen. So muss heute auch der letzte Bierbrauer in Deutschland offensichtlich wissen, dass auf der Landesflagge Saudi-Arabiens das islamische Glaubensbekenntnis aufgedruckt ist. Alkohol und das Glaubensbekenntnis, das geht gar nicht. Hätten sie doch besser Kamelpisse abgefüllt...


Zur Fußball-WM verziert eine Mannheimer Brauerei die Kronkorken ihrer Bierflaschen mit Flaggen der WM-Teilnehmer – auch der Saudi-Arabiens. Dafür wird die Brauerei jetzt angefeindet. Nicht nur in Deutschland. Und kriecht sofort zu Kreuze vor denen, die das Zeug nicht mal trinken.


Die Privatbrauerei Eichbaum mit einem eher regionalen Absatzmarkt steht im Zentrum eines internationalen Shitstorms. Zur WM gibt es das "Ureich" mit den Nationalflaggen aller 32 Teilnehmerländer als Kronkorken. Die saudi-arabische Version zeigt auf grünem Grund ein weißes Schwert und weißen arabischen Text – das Glaubensbekenntnis des Islam (Schahada).

Die zentrale Botschaft des Islam als Deckel auf dem Alkohol – strenggläubige Muslime und Islamisten sind erzürnt. Am frühen Dienstagabend hatte ein türkischstämmiger Mann aus Ludwigshafen mit seinem Facebook-Posting die Welle losgetreten. Seit die Brauerei sich deshalb kurz danach an Muslime gewandt hat, wird sie auch aus anti-islamischen Kreisen angegriffen. Man kann es im Umgang mit dem Islam halt nicht allen Recht machen, schon gar nicht den Muslimen, wo es doch DIE Muslime gar nicht gibt.



"Respektlos und beleidigend" 

Im Minutentakt gibt es auf Facebook neue Beiträge aus aller Welt und auf vielen Sprachen, in denen das Vorgehen der Brauerei angeprangert wird. Maßgeblich beteiligt ist die Organisation DOAM (Documenting Oppression Against Muslims) in London, die sich vordergründig der Dokumentation von Unterdrückung von Muslimen verschrieben hat, aber auch als Scharfmacher zwischen Sunniten und Schiiten aufgefallen ist. In einem Tweet und in einem Tausende Male geteilten Facebook-Posting von DOAM heißt es, das Vorgehen der Brauerei sei "sehr respektlos und beleidigend."

Es gibt seither Aufrufe, Eichbaum mit Anrufen und E-Mails zu fluten. In einzelnen Beiträgen wird der Brauerei auch offen gedroht. Die Privatbrauerei hat in einem Statement auf Facebook erklärt, man könne die Flaschen kaum noch aus dem Handel nehmen und wolle auch "viele saudische Fußballfans" nicht enttäuschen. Das Unternehmen bittet um Entschuldigung, die Empörung sei nachvollziehbar. Man habe nicht gewusst, dass die saudi-arabische Flagge das Glaubensbekenntnis zeige. 

Kurz gefasst: Sorry, aber wir können da wohl nichts machen. Seither findet sich die Brauerei erst recht zwischen Extremen wieder: Die AfD aus dem nahen Heidelberg hat zum Vatertag aufgefordert, "Unterwerfungsbiere" zu boykottieren. In anderen Postings heißt es empört, die Brauerei mit ihren 300 Mitarbeitern nehme in Kauf, dass sie 1,8 Milliarden Muslime in ihren Gefühlen verletze. 

Auch Muslime verstehen Aufregung nicht

Längst nicht alle Muslime empfinden das aber so: In Kommentaren zeigen Muslime auch Unverständnis über die Aufregung und halten den Fall für erledigt. Es gibt auch innerhalb des Islam unterschiedliche Haltungen zur Frage, ob und wie ein Alkoholverbot im Koran zu verstehen ist. Und wie groß wäre wohl der Shitstorm ausgefallen, hätte man tatsächlich Kamelpisse abgefüllt.

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