von Thomas Heck...
Ulrich Wegener, der frühere Chef der GSG 9, ist im Alter von 88 Jahren gestorben. Wegener war der Gründungskommandeur der GSG 9 und hat die Antiterroreinheit maßgeblich geprägt. Sein spektakulärster Einsatz fand im Oktober 1977 in Mogadischu statt. Dorthin hatte ein Kommando der "Volksfront zur Befreiung Palästinas" PFLP die Lufthansa-Maschine "Landshut" entführt, um die Gründergeneration der Roten Armee Fraktion freizupressen.
Sieben Minuten brauchte die GSG 9 in der somalischen Hauptstadt, um das Flugzeug aufzusprengen und 86 Geiseln zu befreien; drei Geiselnehmer wurden getötet, eine Frau wurde verletzt. Nach Wegeners Angaben liquidierte er persönlich zwei der drei Geiselnehmer.
Wegener und die GSG 9 bekamen für die Stürmung der Landshut viel Lob. Die Truppe war nach der missglückten Geiselbefreiung 1972 bei den Olympischen Spielen von München extra für derartige Einsätze gegründet worden. Für seine Verdienste bekam Wegener das Große Verdienstkreuz verliehen.
Er galt als großer Freund Israels und baute im Rahmen der Gründung der GSG 9 enge Kontakte zu israelischen Spezialeinheiten auf, die bis heute bestehen. Nach eigenen Angaben war Wegener, im Rahmen der Aufstellung der GSG 9, an der Operation Entebbe israelischer Kräfte 1976 in Uganda beteiligt. In einem Interview sagte er dazu im November 2000: „Ich darf einiges noch nicht sagen, weil es noch nicht freigegeben ist. Ich kann nur so viel sagen: Ich war im Interesse der Deutschen und Israelis in Entebbe, aber schon, bevor der israelische Schlag durchgeführt wurde. Wir haben versucht, Informationen zu sammeln über den Gegner, die Terroristen wie auch über die möglichen Unterstützer, die in Uganda vorhanden waren. Wir waren sehr erfolgreich und konnten sehr viele Informationen sammeln."
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