Dienstag, 10. Oktober 2017

Klare Kante gegen Erdogan zeigen...

von Thomas Heck...

Während in türkischen Knästen deutsche Staatsbürger als Geiseln gehalten werden und der deutsche Staat von Erdogan an der Nase herumgeführt und bloßgestellt wird, zeigen die USA, wie man mit dem Irren in Istanbul bei Bedarf umzugehen hat. Während Deutschland immer noch den Zahlmeister mit der großen Lohntüte spielt, machen die USA  nach Festnahme eines amerikanischen Botschaftsangehörigen kurzen Prozeß und stoppen die Visa-Vergabe an türkische Staatsbürger. Nach der Ankündigung aus den USA, die Vergabe von Visa für türkische Bürger vorläufig und mit sofortiger Wirkung einzufrieren, hat allerdings auch die Türkei reagiert: Sie stoppt sämtliche Visavergaben in der Botschaft in Washington sowie in sämtlichen Konsulaten in den USA. Die einzige Ausnahme soll für Einwanderungsanträge gelten.


"Jüngste Ereignisse zwingen die türkische Regierung, neu zu bewerten, wie sehr sich die US-Regierung der Sicherheit von türkischen Botschafts- und Konsulatsgebäuden und ihren Mitarbeitern verpflichtet fühlt", teilte die türkische Botschaft in Washington mit. Der Wortlaut der Erklärung ist identisch mit dem der US-Regierung in Richtung Ankara.

Die türkische Regierung entschloss sich zu dem Schritt nur Stunden, nachdem die Regierung von US-Präsident Donald Trump ihre Maßnahme verkündet hatte, in der amerikanischen Botschaft in Ankara bis auf Einwanderungsvisa keine Einreisepapiere mehr auszustellen.

Die türkischen Behörden hatten einen Mitarbeiter der amerikanischen Botschaft inhaftiert und werfen ihm Spionage vor. Der Mann soll der Bewegung des in den USA lebenden Predigers Fetullah Gülen nahestehen. Die türkische Regierung macht ihn für den Putschversuch im vergangenen Jahr verantwortlich. Die US-Botschaft in Ankara wies die Vorwürfe zurück und fordert die Freilassung ihres Mitarbeiters.

Der gegenseitige Stopp der Visavergabe belastet die ohnehin angespannten Beziehungen der beiden Nato-Staaten schwer. Außenminister Mevlut Cavusoglu hatte deswegen laut türkischen Medienberichten bereits am Samstag mit seinem US-Kollegen Rex Tillerson gesprochen. Die türkische Lira fiel auf ein Rekordtief.

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