Mittwoch, 4. Oktober 2017

Ab heute müssen Teile der deutschen Geschichte umgeschrieben werden...

von Thomas Heck...

... so könnte man meinen, wenn man sich heute mit dem Amoklauf von München beschäftigt. Denn der Versuch, einen islamistischen Anschlags eine iranischen Muslimen in einen rechtsextremistischen Anschlag eines Deutschen umzudeuten waren überaus erfolgreich. So wurde aus dem Iraner und muslimischen Attentäter Ali Davoud Sonboly der Rechte David S. etabliert.

Ein 18jähriger, der in der Bild „Ali“ heißt, und bei der Süddeutschen „David“ genannt wird, erschießt neun vor allem junge Leute und verletzt 16 weitere – die meisten mit Migrationshintergrund wie er selber.

In einem Video, das während der Ereignisse online verbreitet wird, liefert sich der Schütze vom Parkplatz eines Einkaufscenters ein Wortgefecht mit Anwohnern, die ihn von ihren Balkonen herab beschimpfen. Er sei Deutscher mit Therapie-Hintergrund, der sich für Mobbing räche. ARD und RTL spielen während des Abends immer wieder einen „Augenzeugen“ ein, der von „Springerstiefeln“ und ausländerfeindlichen Parolen zu berichten weiß. Gleichzeitig zitiert CNN eine Ohrenzeugin, die „Allahu akbar“ vernommen haben will. Gut, wenn man Englisch kann.

Nun haben Gutachter die Geschichte ins politisch korrekte Licht gerückt. Wobei wieder der politisch korrekte Name David S. genannt wird. Mehr als ein Jahr nach dem Amoklauf von München gehen drei Gutachter laut einem Medienbericht von einer politisch motivierten Tat aus. Einer der von der Stadt München beauftragten Experten spreche von Rechtsterrorismus, berichtet die "Süddeutsche Zeitung" nach gemeinsamen Recherchen mit dem Westdeutschen Rundfunk (WDR).





























Das Innenministerium widerspricht diesem Ergebnis nach Informationen der Zeitung. Dort hieß es, dass der Täter David S. Menschen mit Migrationshintergrund als Opfer ausgesucht habe, dürfe "dem persönlichen, aber verallgemeinerten Feindbild der ehemaligen Mobber geschuldet sein".

Allerdings hatten sich schon vor mehreren Monaten die Hinweise auf rechtsextreme Motive des Täters gemehrt. Wie der SPIEGEL bereits vor Monaten berichtete, offenbarten Chatprotokolle und Dateien rassistische Terrorfantasien des 18-Jährigen.

David S. hatte am 22. Juli 2016 bei einem monatelang geplanten Amoklauf am Olympia-Einkaufszentrum (OEZ) neun Menschen getötet, ehe er sich selbst erschoss. Die meisten Opfer waren Jugendliche mit südosteuropäischen Wurzeln. Den Ermittlern zufolge war S. in der Schule gemobbt worden und in psychiatrischer Behandlung.

Das neue Gutachten soll am Freitag vorgestellt werden. Demnach soll David S. ein Rassist und ein Bewunderer des norwegischen Rechtsterroristen Anders Breivik gewesen sein - obwohl er selbst iranische Eltern hatte.



Die Fachstelle für Demokratie in München hat die Sozialwissenschaftler Christoph Kopke, Matthias Quent und Florian Hartleb damit beauftagt den rechtsextremen Hintergrund von S. aufzuklären. Die drei Forscher hatten Zugang zu den Ermittlungsakten, Zeugenaussagen und der Auswertung von David S. Computer. Am Freitag sollen die Ergebnisse im Rathaus vorgestellt werden.

Der Unterschied zum vorherigen Motivergebnis war die Auslegung von Kritierien, die die Polizei selbst zur Beurteilung von politischen Straftaten aufgestellt hat. Außerdem bemängelten die Forscher den Willen tödlichen Rassismus als solchen zu benennen.

Die Forscher kommen zum Schluss, dass weder Opferauswahl, noch Tattag Zufall waren. Der 22. Juli ist der Jahrestag des Attentats von Andres Breivik, dem Vorbild von David S. Der Tatort war bewusst gewählt, weil S. wusste, dass am OEZ viele Menschen mit Migrationshintergrund arbeiten. Auch seine eigenen Wurzeln spielten dabei keine Rolle - die Eltern von David S. stammen aus dem Iran. Doch durch die Abwertung von Migranten habe er sich als "echter Deutscher" beweisen können, so die Gutachter.

Kurz bevor er seinem letzten Opfer in den Kopf schoss rief David S.: "Ich bin kein Kanake, ich bin Deutscher." Alle Opfer des OEZ-Amoklaufs hatten Migrationshintergrund. Insgesamt erschoss David S. neun Menschen, bevor er sich selbst tötete.

Die Staatsanwaltschaft widersprach den Ergebnissen der Forscher: "Wie von Anfang an gesagt, lag bei David S. ein ganzes Motivbündel vor, darunter auch eine von ihm aufgebaute krude pseudo-nationalsozialistische beziehungsweise rechtsradikale Gedankenwelt", sagte Oberstaatsanwältin Anne Leiding am Mittwoch auf Anfrage.

"Natürlich war David S. rechtsextremistisch gesinnt, es wäre aber verfehlt, seine Motivation auf diesen Aspekt zu verkürzen." Auch die Anklagebehörde habe forensische Gutachter beauftragt, die sich intensiv und ergebnisoffen mit den Motiven auseinandergesetzt hätten. Diese hätten jedoch die Kränkung des 18-Jährigen durch langjähriges Mobbing im Vordergrund gesehen.

Doch wer sind die Gutachter? Allesamt Politikwissenschaftler gegen Rechtsextremismus und Antisemitismus. Christoph KopkeMatthias QuentFlorian Hartleb lieferten das, was gewollt und politisch gewünscht war. Man hat hier den Bock zum Gärtner gemacht.

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