von Thomas Heck...
Der Anschlag auf den Mannschaftsbus von Borussia Dortmund entwickelt sich zu einem Fall, der auch für einen James Bond-Film herhalten könnte. In Casino Royal verübt der Bösewicht Le Chiffre ein Terrorattentat auf einen Flugzeugprototyp, welches James Bond in letzter zu verhindern weiß. Das Attentat sowie gleichzeitige Börsenspekulation durch Leerverkäufe hätten Le Chiffre ein Vermögen eingebracht, wäre der Prototyp zerstört worden.
Dieser Plot diente nun als Drehbuch gegen Borussia Dortmund, wo der Täter durch Kauf von 15.000 Optionsscheinen auf die Aktie des Dortmunder Fußballvereins auf fallende Kurse durch den Tod der gesamten Mannschaft spekulierte. Für 3,9 Mio. Euro hätte die ganze Mannschaft sterben sollen. Die Käufe wurden sogar aus dem Mannschaftshotel getätigt. Die orderausführende Bank hatte die IP-Adresse der Orders den Behörden gemeldet, die GSG 9 nahm den Deutsch-Russen nun fest.
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Noch doch kein islamistischer Anschlag. Wende mit Erleichterung: Nach der Festnahme eines Mannes wird vermutet, dass es um Wetten am Aktienmarkt ging – die Tat also aus Habgier verübt wurde.
Am Dienstag vergangener Woche zündeten Unbekannte die Sprengsätze vor dem Mannschaftsbus von Borussia Dortmund. Der Spieler Marc Bartra wurde dabei schwer verletzt, die anderen Spieler hatten Glück, weil die Bomben eine Sekunde zu spät explodierten.
Am frühen Freitagmorgen bestätigte das Bundeskriminalamt nun die Festnahme eines Tatverdächtigen. Es soll sich um einen 28-jährigen Deutsch-Russen aus dem Raum Tübingen handeln, der bereits seit dem 13. April per Haftbefehl gesucht wird. An islamistischen oder anderen extremistischen Hintergründen bestünden erhebliche Zweifel.
Sergej W., um den es sich nach BILD-Informationen handeln soll, war den Angestellten des Hotels kurz nach der Explosion der Sprengsätze aufgefallen. Während alle Gäste aufgeregt durch das Hotel liefen, ging der Russe in aller Seelenruhe ins Restaurant und bestellte ein Steak.
Auch beim Einchecken ins Hotel am 9. April hatte er ungewöhnliche Wünsche geäußert. So soll er beispielsweise das erste zugewiesene Hotelzimmer abgelehnt haben, weil es kein Fenster zur Straße hatte.
In diesem Zimmer hätte er den Ort des späteren Anschlags nicht sehen können. Kurz darauf wählte er ein Zimmer im Dachgeschoss. Von dort aus gibt es einen unmittelbaren Blick auf den Anschlagsort. Und von dort hätte er auch die Möglichkeit gehabt, die hinter einer Hecke versteckten Bomben per Fernzündung auszulösen.
Motiv: Geldgier!
Das mögliche Motiv: Der Tatverdächtige soll vom Hotel aus online ein Aktienpaket von 15.000 Optionsscheinen für 78 000 Euro gekauft haben. Aufmerksame Mitarbeiter der „Comdirect“-Bank hatten der Polizei eine Verdachtsanzeige gegen den Russen wegen Geldwäsche übermittelt, der Kauf erschien ihnen verdächtig.
Die Ermittler überprüften das Konto und stellten fest, dass Sergej W. die Ankäufe über die IP-Adresse des Hotels „L’Arrivée“ tätigte. Durch einen infolge des Anschlags verursachten Kursverlust der BVB-Aktie hätte er einen Millionengewinn erzielen können.
Dafür sollte die Aktie dramatisch fallen. Und genau das wäre nach einem Anschlag, bei dem ein Teil der Mannschaft schwer verletzt oder sogar getötet worden wäre, vermutlich passiert.
Die Fahnder gehen davon aus, dass der Russe in der Lage ist, professionelle Bomben zu bauen. Sergej W. soll im Juli 2015 einen Schulpreis im Bereich Elektronik und Betriebstechnik gewonnen haben. Laut Ermittlern verfügt er über überdurchschnittliche Kenntnisse im Bereich Elektrotechnik, könnte also eine simultane Fernzündung zu bauen.
Nach Mitteilung der Generalbundesanwaltschaft wird dem Verdächtigen versuchter Mord, Herbeiführung einer Sprengstoffexplosion sowie gefährliche Körperverletzung vorgeworfen.
Die Polizei sucht auch nach zwei möglichen Komplizen des Russen.
Was ist denn das für eine dämliche Geschchte!?
AntwortenLöschenAuf der anderen Seite ... da kann man was draus machen. Nämlich die Spekulanten mit unter die Terroristen aufnehmen...
Hat wohl nicht geklappt, den "Nazis" das umzuhängen.