Samstag, 18. März 2017

Ali Davoud Sonboly, nicht David S. - Des FOCUS Fakten

von Thomas Heck...

Fakten, Fakten, Fakten... und an die Leser denken. Damit startete der FOCUS seinen Angriff auf das damals führenden Wochennachrichtenagazin SPIEGEL Viel ist davon nicht übrig geblieben. So hat es der FOCUS bis heute nicht geschafft, den vollständigen Namen Ali Davoud Sonboly des Amokläufers von München zu benennen, den der FOCIS bis heute fälschlich mit David S. umschreibt. Politisch zwar korrekt, aber falsch. 


So schreibt der FOCUS online:

Acht Monate nach dem Amoklauf von München sind die Ermittlungen zu dem Verbrechen abgeschlossen. In einem 170-seitigen Bericht haben die Staatsanwaltschaft München I und das Bayerische Landeskriminalamt (LKA) die Ergebnisse ihrer Untersuchungen zusammengefasst. Das Dokument beantwortet die zentralen Fragen zur Bluttat und nennt erschreckende, bislang unbekannte Details zum Tathergang.

Um die Ereignisse vom 22. Juli 2016 rekonstruieren zu können, werteten die Fahnder rund 1000 Videodateien aus und befragten mehr als 2000 Zeugen. FOCUS Online dokumentiert die wichtigsten Ergebnisse:

Das Motiv des Täters David S.:

Die Ermittler können nicht mit letzter Gewissheit sagen, was David S. zu seiner Tat trieb und ob sie möglicherweise auf eine psychische Erkrankung zurückzuführen ist. Fest steht, dass David S. unter Gleichaltrigen weitgehend isoliert war. In der Schule verhielt er sich auffällig, es fiel ihm schwer, sich zu integrieren. Über Jahre hinweg wurde er von Mitschülern gemobbt und körperlich attackiert. Im Lauf der Zeit entwickelte David S. einen Hass auf alle, die seinen Peinigern ähnlich waren – in Bezug auf Aussehen, Alter, Herkunft und Lebensstil. Konkret richteten sich seine Aggressionen gegen südosteuropäische Jugendliche.

Den Fahndern zufolge entwickelte David S., der sich aufgrund psychischer Probleme wiederholt in psychiatrischer Behandlung befand, ein „irrationales Weltbild“. So wollte er alle vom ihm gehassten Menschen „mit einem Virus infizieren“ und vernichten. Er hegte Rachefantasien und beschäftigte sich intensiv mit dem Thema Amok. Sein Vorbild: der norwegischeMassenmörder Anders Breivik. In seiner Freizeit spielte David S. exzessiv Ego-Shooter am Computer. Laut Polizei gibt es keine Anhaltspunkte dafür, dass der Täter aus politischen Motiven gehandelt hat. Die nach dem Amoklauf kursierenden Gerüchte, der Schütze sei Rechtsextremist, entbehren jeder Grundlage.

Welche Rolle spielte der Waffenhändler?

David S. habe seinen Amoklauf „allein geplant und allein durchgeführt“, heißt es im Abschlussbericht. Nichts deute darauf hin, dass weitere Personen eingeweiht oder beteiligt waren. Das gilt auch für einen 16-jährigen Bekannten, den David S. knapp zwei Stunden vor Beginn des Amoklaufs in der Nähe des Tatorts getroffen hatte. Zudem lägen den Ermittlern keinerlei Hinweise vor, dass „Familienmitglieder, behandelnde Ärzte, Lehrer oder sonstige Personen aus dem Umfeld von David S. die Tat vorhersehen konnten“. 

Nach Auffassung der Staatsanwaltschaft ist jedoch der Waffenhändler, der David S. die Tatpistole und Munition verkaufte, strafrechtlich mitverantwortlich für die Morde. Die intensiven Ermittlungen ergaben weiter, dass David S. seine Opfer nicht gezielt ausgewählt hat. Mit anderen Worten: Er tötete wahllos.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen