Donnerstag, 1. September 2016

Sind wir nicht mehr das Volk?

von Thomas Heck...

1989 gingen im Osten Deutschlands auf die Strasse und skandierten "Wir sind das Volk". Sie konnten mit friedlichen Mitteln eine Diktatur bezwingen und haben letztlich so die Wiedervereinigung beider deutscher Staaten herbeiführen. Ich bin stolz auf diese Leistung und froh, Zeuge dieser Entwicklung gewesen zu sein.

Nun ist Deutschland nicht die DDR von 1989, aber auch mehr die Bundesrepublik Deutschland, in der ich aufgewachsen war und wegen der ich, ein junger West-Berliner, mich entschloß, als Offizier in die Bundeswehr einzutreten. Bei meinem Einstellungsgespräch war meine Aussage, ich will mithelfen, dass mein Land nicht so wird, wie die damalige Ostzone. Ich war ein überzeugter Patriot, überzeugt von meiner Sache.


Heute muss ich mir eingestehen, dass ich versagt habe. Ich konnte nicht verhindern, dass aus meinem Land das geworden ist, was ich immer verhindern wollte. Eine Meinungsdiktatur, ein Staat, wo Zensur wieder möglich ist, wo Pressefreiheit nur scheinbar existiert. Ich leben heute in einer DDR 2.0, ein bisschen moderner anzuschauen, ein wenig besser finanziell ausgestattet. Und regiert von einer korrupten Kaste von Politikern, die unabhängig von der Partei, die sie vertreten, mehr für die eigenen Interessen stehen, als für die des Volkes. 

Wir werden regiert von Berufspolitikern in einer Regierung, deren Meinung vom Volk einfach zusammengefasst werden kann: Haltet bloss die Fresse, geht arbeiten, zahlt Eure Steuern. Demokratie wird durch Wahlen alle 4 Jahre simuliert, echte Alternativen gibt es nicht mehr. EU und Flüchtlinge sind unseren Politiker wichtiger und liegen ihnen mehr am Herzen, als das Wohl der deutschen Michels, der ungestraft als Pack diffamiert werden kann. Was ist nur aus diesem Land geworden?

Ich sehe auch keine Lösung. Ich bemerke überall einen massiven Vertrauensverlust in den Staat, was in den letzten 2 Jahren kaputtgegangen ist, wird auf Jahre nicht zu kitten sein. Was an Problemen ins Land geholt wurde, wird auf Jahrzehnte ein Problem bleiben und wird die nächsten Generationen beschäftigen. Keine externen Probleme, sondern ins Land geholte Probleme, Probleme in anderen Ländern, die nach Deutschland verlagert werden, unter Beihilfe führender Politiker. Keine Lösung in Sicht. 

1 Kommentar:

  1. Ich finde das auch total traurig und es macht mich wütend. Da bin ich 1989 auf die Straße gegangen und was habe ich erreicht? Über die 1990er Jahre kann ich nicht meckern. Das heutige Deutschland ist ein Desaster. Ich bin schon wieder in dem gleiche Land gelandet, wogegen ich 1989 auf die Straße gegangen bin. Okay, mehr Konsum, Reisefreiheit, falls man sich die leisten kann. Und bis jetzt das freie Internet, wo ich schreiben kann. Ich habe nie verstanden, dass in Westdeutschland geborene so begeistert von Merkel waren mit deren Stasihintergrund und FDJ-Vergangenheit. Eine Putzfrau, die die Schreibtische in Stasigebäuden säuberte, wurde in die Ecke gestellt, musste sich tausendmal rechtfertigen und niederknien. Aber ich will ehrlich sein. Auch viele Ostdeutsche haben Merkel geliebt, weil sie dachten, dass die eine der ihren wäre. Aber Merkel ist nur eine für sich. Mehr nicht. Und eine ohne jegliche Führungsqualitäten. Die hatte sie noch nie. Sie war Demagogin und ist Demagogin. Nur, es gehören eben die noch dazu, die mitmachen z.B. in der CDU. Wie können die sich von einer DDR-Tussi ihre Partei kaputtmachen lassen?

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