von Oliver Zimski...
Als gewohnheitsmäßiger Hörer des RBB-Inforadio ist man gewöhnt, einiges einzustecken. Dort arbeiten in der überwiegenden Mehrheit ganz furchtbar engagierte und empathische Menschen, die über „Flüchtlingsthemen“ durchweg mit bebender Betroffenheit, über „Rechtspopulisten“ hingegen mit ostentativer Empörung berichten. Zur Meldung möchten sie dem Hörer stets auch ihre eigene Haltung übermitteln. So reaktionär-veraltete journalistische Zöpfe wie den Grundsatz der Trennung zwischen Nachricht und Kommentar haben sie längst abgeschnitten.
Was ich aber heute gegen 16.50 Uhr zu hören bekam, verschlug mir dann doch die Sprache. Nachdem über die Ticker gegangen war, dass der 17-jährige Attentäter im Würzburger Regionalexpress sich an „Ungläubigen“ habe rächen wollen, weil ein Freund von ihm in Afghanistan ums Leben gekommen war, erklärte der Inforadio-Moderator: „Der 17-Jährige hat sich also rächen wollen. Tragischerweise ist er dabei auf Menschen gestoßen, die gar nicht von hier sind, nämlich auf eine Familie aus Hongkong, die in Deutschland nur zu Besuch war.“
Es gibt keinen Link zu dieser Entgleisung. So oder so ähnlich plappern sie im Inforadio ja tagtäglich, und das meiste vergisst man glücklicherweise schnell wieder. Paart sich aber, wie in diesem Fall, die ideologische Voreingenommenheit mit dümmlicher Gedankenlosigkeit, stimmt er ausnahmsweise, der Slogan, mit dem beim RBB fürs Radiohören geworben wird: „Geht ins Ohr, bleibt im Kopf“.
Erschien auf der Achse des Guten
Erschien auf der Achse des Guten
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