von Thomas Heck
In der Fachpresse wird wieder einmal von einem Quantensprung in der Computertechnologie berichtet. Von der Glas-Festplatte, die 1 Million Jahre halten soll und eine Datenmenge von 360 Terabyte speichern kann. Das sind 360.000 GBytes oder 360.000.000 MBytes. Mein erster Rechner hatte im Jahre 1980 einen Speicherplatz von 1 Kilobyte, den ich stolz auf 16 Kilobyte aufrüsten konnte. Mit dieser Speichermenge ausgestattet sind 1969 amerikanische Astronauten auf dem Mond gelandet. Muss irgendwie gereicht haben, wobei viele Rechenoperationen auf der Erde stattfanden und per Funk an die Mondkapseln gesendet wurden. Ich frage mich, was man da speichern möchte.
In der Fachpresse wird wieder einmal von einem Quantensprung in der Computertechnologie berichtet. Von der Glas-Festplatte, die 1 Million Jahre halten soll und eine Datenmenge von 360 Terabyte speichern kann. Das sind 360.000 GBytes oder 360.000.000 MBytes. Mein erster Rechner hatte im Jahre 1980 einen Speicherplatz von 1 Kilobyte, den ich stolz auf 16 Kilobyte aufrüsten konnte. Mit dieser Speichermenge ausgestattet sind 1969 amerikanische Astronauten auf dem Mond gelandet. Muss irgendwie gereicht haben, wobei viele Rechenoperationen auf der Erde stattfanden und per Funk an die Mondkapseln gesendet wurden. Ich frage mich, was man da speichern möchte.
Vielleicht die deutschen Steuergesetze, dass wohl langweiligste aber auch umfangreichste Machwerk auf Erden, um das uns die zivilisierte Welt und auch Griechenland beneidet? 60% aller Steuergesetze weltweit sind deutsche Steuergesetze. 200 Gesetze und weiter über 100.000 Verordnungen wollen bewältigt werden und dazu benötigen wir 260.000 Beschäftigte in der Steuerverwaltung. Allein die Erhebung der Steuern verschlingt Jahr für Jahr 14 Mrd. Euro, Tendenz steigen. Hinzu kommen die volkswirtschaftlichen Kosten für die Schar der Steuerberater und –kanzleien. Schon deswegen wird die Steuererklärung auf dem Bierdeckel, so das geflügelte Schlagwort aus vergangenen Wahlkampfzeiten, unerreichbar sein. Nebenbei erzeugen die Gehälter all dieser fleißigen Beamten und Steuerberater Nachfrage und tragen so zum steigenden Bruttosozialprodukt und somit zu steigenden Steuereinnahmen bei. Und wer möchte denn schon auf die Sektsteuer, immerhin eine Kriegssteuer aus dem 1. Weltkrieg, verzichten, wenn er am 8. Juli den Steuerzahlergedenktag feiert.
Uli Hoeneß wird wohl auch feiern, denn offensichtlich muss er nicht in den Knast. Die Staatsanwaltschaft hat wohl im Sinne des Steuerzahlers entschieden, dass ein Uli Hoeneß mit seiner Wurstfabrik in Freiheit einfach mehr Geld einbringt, als wenn er in München-Stadelheim unter dem Damoklesschwert des Fallbeils Tüten klebt. Er wird dazu sicher standesgemäß seinem Einkommen entsprechend Champagner statt Sekt trinken, die Steuereinnahme hieraus ist uns jedoch sicher.
Wenn sich die deutsche Fiskal-Bürokratie Mühe gibt, wird sie die eingangs erwähnte Festplatte doch noch mit Steuergesetzen füllen können. Ich sehe da in der Kreativität des Fiskus keine Grenzen und bin optimistisch. Es bleibt dann bloß noch die Frage zu klären, wozu man 360 Terabyte gebündelten Schwachsinn über einen Zeitraum von 1 Million Jahren speichern sollte. Dennoch bleibt nach dem Aussterben der Menschheit etwas Tröstliches. Etwas Deutsches wird überleben – das deutsche Steuergesetz.
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