Freitag, 2. Februar 2018

Im Iran kämpfen die Frauen gegen das Kopftuch, Deutschland wirbt damit...

von Thomas Heck...

Die Polizei im Iran hat mehr als dreißig Frauen festgenommen, weil sie ihr Kopftuch ausgezogen haben. Einige von ihnen trugen die Kopftücher demonstrativ auf Stöcken vor sich her. Seit der iranischen Revolution von 1979 müssen Frauen im Iran ihre Haare bedecken und lange Kleidung tragen. Andernfalls drohen ihnen Bußgelder und bis zu zweimonatige Haftstrafen. Überwacht wird das Einhalten dieser Vorschrift von einer Religionspolizei.





In Israel dienen Frauen in den israelischen Streitkräften und absolvieren eine Wehrpflicht von 2 Jahren.


In Deutschland hat ein Genußmittelkonzern mit einem Model mit Kopftuch für Diversifikation (und mehr Umsatz) geworben. Katjes mit einer neuen Kampagne, die Muslima ansprechen soll.


Aufgabe: Finde das rückständige Land.

Anstatt die Frauen im Iran in ihrem Ansinnen, frei vom Kopftuch zu leben, zu unterstützen, praktiziert Deutschland den Kniefall vor dem Islam.

Die Zeitschrift Emma vertritt da eine klare Meinung:


Liebe Werbeabteilung von Katjes,


#achtemaldrauf: Die große Mehrheit der in Deutschland lebenden Frauen mit muslimischem Hintergrund (ja, auch der gläubigen Musliminnen) ist unverschleiert und isst einfach das, worauf sie Lust hat. Mit eurer Kampagne manifestiert ihr also ein Bild, das an der Realität eurer „Zielgruppe“ völlig vorbeigeht und zur Normalisierung eines reaktionär-fundamentalistischen Frauenbildes beiträgt. Auf Kosten der Frauen. Denn ...

#achtemaldrauf: Liberale Muslime und Musliminnen werden nicht müde zu erklären, dass das Kopftuch „nicht normal, sondern antifeministisch“ ist, wie auch Seyran Ateş, Gründerin der Ibn-Rushd-Goethe-Moschee, es zum Beispiel kürzlich erst formulierte. Es teilt die Frauen in „‘gute‘ und ‚schlechte‘ auf“.

#achtemaldrauf: Nicht nur im Iran, sondern auch in Nordafrika und im arabischen Raum wehren sich Frauen massiv gegen den expliziten oder impliziten Kopftuchzwang – mindestens auf Kosten ihrer gesellschaftlichen Reputation, teilweise sogar unter Einsatz ihres Lebens. Der deutsch-algerische Islamwissenschaftler und Buchautor Abdel-Hakim Ourghi („Reform des Islam: 40 Thesen“) nennt die Katjes-Werbung deswegen „einen Skandal“: „Hier wird im Namen der wirtschaftlichen Interessen mit einem Unterdrückungssymbol der Frauen Geld verdient. Wenn es um Profit geht, scheint es eine Selbstverständlichkeit, dass die humanistischen Werte einfach aufgegeben werden. Solche Werbungen im Westen sind ein inakzeptabler Verrat an muslimischen Frauen im Iran und in anderen Ländern, die von ihrer Freiheit nur träumen können!“

#achtemaldrauf: Dieses Schweinchen-Rosa nervt (jes, total!).


Mit der Kampagne liegt die Fruchtgummi-Firma leider im Trend. Vor rund drei Jahren löste H&M mit einem Model im Hidschab vergleichbare Proteste aus. Ähnlich verlief das kürzlich mit der streng verschleierten Barbie. Und sogar Emojis gibt es inzwischen mit Hidschab.

Was kommt als nächstes?

4 Kommentare:

  1. das kopftuch ist das leichentuch der westlichen zivilsation

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  2. mehr info unter >> #whiteWednesday #NoHijabDay

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  3. es könnten ja JEDEN MITTWOCH diverse SOLIDAR AKTIONEN stattfinden oder publiziert werden... sehe #whiteWednesday at Google https://www.google.de/search?q=%23whiteWednesday&ie=utf-8&oe=utf-8&client=firefox-b&gfe_rd=cr&dcr=0&ei=6o93WpipFOyA8Qf2wqzIDQ

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