Montag, 7. November 2016

ARD und Anne Will verbreiten IS-Kriegspropaganda

von Thomas Heck...


Wieder der Islam, wieder der Islamismus, wieder der IS... wozu überhaupt noch eine Unterscheidung, für mich gibt es da eigentlich keinen Unterschied mehr, nach der Sendung von Anne Will schon gar nicht mehr. Denn nach der Sendung vom Sonntagabend stellt sich diese Frage für mich nicht mehr. Die Vorzeigemoderatorin der ARD hat nämlich in einem Islam-Talk zum aktuellen „Tatort“ die Tür geöffnet, allen noch so radikalen Köpfen im Lande Gesprächszeit in der erfolgreichsten deutschen Talkshow zu geben, flankiert durch eine Kopftuchquote im Publikum, alles schön politisch korrekt.


„Das gehört zu unserem Werteverständnis, dass wir uns mit anderen Meinungen auseinandersetzen“, bügelte die Moderatorin Kritik eines empörten Wolfgang Bosbach ab. Was den CDU-Innenpolitiker und mit ihm vor allem den Islamismusexperten Ahmad Mansour so aufregte, war der allzu lässige Umgang von Will mit einer nicht nur durch ihre Kleidung auffälligen Talk-Teilnehmerin und deren Aussagen, die als nichts anderes als Propaganda für eine Teilnahme am Krieg der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) in Syrien zu verstehen waren.

Nora Illi, die als Frauenbeauftragte des sogenannten Islamischen Zentralrats Schweiz firmiert, trägt den Gesichtsschleier Nikab. In der Schweiz wurde sie dafür auch schon verhaftet, Stichwort Vermummungsverbot. Was noch völlig im Bereich der privaten Entscheidung liegt, paart sich bei ihr mit islamistischen, menschenverachtenden Parolen.

So hob sie in der Sendung hervor, die Frau habe im Islam ganz viele Rechte und viele Möglichkeiten, sich auszuleben: „Wir müssen den Spagat zwischen Familien-Frau und Karriere-Frau, dem andere ausgesetzt sind, weniger machen.“ Das klang ja schon fast ein bisschen drollig. Bosbach erwiderte dazu nur knapp, dass angesichts etwa der Schlechterstellung der Frau beim Erbrecht im Islam kaum von einer wesentlich besseren Rolle die Rede sein könne.

Wenn Will hätte beweisen wollen, dass die 32-Jährige den Beruf der Frauenbeauftragten ad absurdum führt, hätte sie auch nur ein zwei Jahre altes Interview des Talkgasts mit der Schweizer Tageszeitung „Blick“ zitieren müssen. „Polygamie hat viele Vorteile“, sagte Illi da etwa als Befürworterin der Mehrehe. Die sei eine „Bereicherung für jede Beziehung“ – aber natürlich dürfe nur der Mann mehrere Frauen haben, nicht die Frau mehrere Männer.



Schon nach der Lektüre solcher Zeilen hätte es sich für Will verbieten sollen, Illi einzuladen. Dass sie es trotzdem tat, machte aus dem Themenabend mit der guten Vorlage des „Tatort“ aus dem ja ernsthaften Thema „Mein Leben für Allah – Warum radikalisieren sich immer mehr junge Menschen?“ eine Skandalsendung.

Dies lag auch daran, dass die Moderatorin in weiten Teilen kaum Herrin ihrer Sendung war und das Durcheinander der Stimmen nicht unter Kontrolle bekam. Wie so oft.

Vor allem aber lag es am völlig fahrlässigen Umgang mit einer Veröffentlichung von Illi, die die Redaktion von Will selbst recherchiert hatte. Auf der Homepage ihres Zentralrats veröffentlichte Illi unter der Überschrift „Oh Schreck, die Tochter ist weg! Warum Eltern von Syrien-Ausreißerinnen einen kühlen Kopf bewahren sollten“ ein Pamphlet voll kruder Aussagen. Zu den offensichtlich ernst gemeinten Tipps gehört etwa, „großkotzige Facebook-Bilder mit gezückten Waffen in Syrien“ zu vermeiden. Sonst würden Medien und Behörden bei einer Rückkehr nach Europa erst recht aufmerksam.


Vor allem aber versuchte Illi, der Teilnahme am Krieg eine theologische Rechtfertigung zu geben. Gegen Muslime gebe es weltweit massivste Repressionen, schrieb Illi. Da sei es ja kein Wunder, dass für die jungen Mädchen die Sehnsucht nach Ausreise und dem Kampf gegen die Schergen Assads groß sei. „Daran ist aus islamischer Sicht auch gar nichts auszusetzen“, schrieb Illi, es sei auch als „Zivilcourage“ zu loben. Nur dass sich dann vor Ort für viele der Krieg als „bitterharte Langzeitprüfung mit ständigen Hochs und Tiefs“ darstelle. Aber auch das lasse sich mit Blick auf das Leben des Propheten noch positiv deuten.

Zum Haaresträuben sind alleine schon diese Zeilen, die Anne Will zum großen Teil ausbreitete. Doch noch schlimmer machte es die Art der Moderatorin zu fragen. „Verniedlichen Sie, in den Krieg zu ziehen?“, fragte Will etwa zu der Darstellung des Krieges als Langzeitprüfung. Aber ist das wirklich noch eine Frage, ob es eine Verniedlichung ist? Müsste nicht jemand, der sich ausdrücklich als Anlaufstelle für solche ausreisewilligen, minderjährigen IS-Sympathisantinnen ansieht, gefragt werden, warum er den Krieg verniedlicht?

Wolfgang Bosbach wiederum kritisierte besonders die Formulierung, dass Krieg „eine bitterharte Langzeitprüfung mit ständigen Hochs und Tiefs“ sei. Bosbach sauer: „Es wird zu Recht gesagt: Müsste der Staat nicht noch mehr tun, um das zu verhindern – und dann im öffentlich-rechtlichen Fernsehen so ein Text! Bittere Langzeitprüfung, das hört sich ja an wie Ironman!“

Will entgegnete: „Herr Bosbach, Sie haben schon verstanden, dass das nicht unser Text ist.“ Was der nicht gelten ließ: „Das haben jetzt Millionen gesehen. Das ist keine bitterharte Langzeitprüfung, das ist eine barbarische Terrorarmee, die mit unglaublicher Grausamkeit gegen alle vorgeht, die sich nicht unterwerfen.“


Die klarsten Worte in der Sendung fand Islamismusexperte Ahmad Mansour. „Das ist Propaganda“, schimpfte er – entsetzt darüber, dass es solch eine Auftrittsmöglichkeit im öffentlich-rechtlichen Fernsehen gibt. Was auch immer Anne Will und die Redaktion ihrer Sendung mit der Einladung für diesen Gast geritten hat: Die Gremien der ARD werden über diese Sendung sicherlich noch manche Diskussion führen.

1 Kommentar:

  1. Na ich lach mich schlapp, wegen der gaaaaanz vielen Rechte der Frau im Islam. Soll diese Tussi doch mal in Saudia Auto fahren oder in der Einkaufsmeile dort länger mit einem Verkäufer quatschen ...

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